Mit zwei sensationellen dritten Plätzen kamen Hans Lechner und Bela Frank vom Post-SV Traunstein von der 9. Senioren-Europameisterschaft im Tischtennis aus Liberec in Tschechien zurück.
Beide zeigten ausgezeichneten Tischtennissport in der Altersklasse Ü50, in der über 500 Teilnehmer aus 35 Nationen am Start waren. Im Doppel setzten sich die Traunsteiner in ihrer Gruppe mit drei klaren Siegen durch. Gegen die Slowenen Sklizovic/Vedlin und den Deutschen Hinz/Hinz gab es zwei 3:0 Siege und gegen die Tschechen Beranek/Kozeluh einen 3:1 Sieg. Somit stand man im Hauptfeld der letzten 128 Doppel und bekam hier gleich ein Freilos. Danach wurden die Tschechen Brazda/Studecky mit 3:1 besiegt. Jetzt warteten die dicken Brocken.
Doch Lechner/Frank konnten auch die Vizeweltmeister von 2006, die Tschechen Hrcka/Schwan nicht stoppen, sie siegten hier ebenfalls mit 3:1. Jetzt musste man gegen die amtierenden Vizeeuropameister Segal aus der Ukraine und Lindmae aus Estland im Achtelfinale antreten. In einem Spiel auf hohem Niveau waren die Traunsteiner mit 11:9 im Entscheidungssatz die Glücklicheren. Jetzt stand man schon ganz dicht vor einer Medaille im Viertelfinale. Hier trafen Lechner/Frank auf die Russen Parsegov/Safranov, die in der zweiten Hauptrunde sensationell den amtierenden Weltmeister Ding Yi aus Österreich mit seinem Partner ausgeschaltet hatten. In den ersten beiden Sätzen musste man sich jeweils unglücklich mit 9:11 geschlagen geben, doch danach legte besonders Lechner seine Nervosität ab und Bela Frank spielte immer sicherer. Schnell gewann man die Sätze drei und vier, lag jedoch im Entscheidungssatz mit 3:5 hinten. Doch jetzt kam jeder Ball der Traunsteiner und sie sicherten sich mit einem 11:6 den Sieg und den Einzug ins Halbfinale.
Dieses wurde dann am Finaltag am Samstag ausgetragen. Der Gegner waren die Deutschen Kürschner/Eberhardt und hier rechnete man ebenfalls mit einer Chance auf den Sieg und den Einzug ins Finale. Doch leider spielte ausgerechnet Bela Frank nicht mehr so souverän wie am Vortag und trotzdem hätte es fast gereicht. Nach klar verlorenem ersten Satz gewann man Satz zwei mit 11:8. Im dritten Satz lag man 6:2 in Führung und hatte bei 10:9 Satzball, dennoch ging der Satz mit 10:12 verloren. Gleiches Spiel im vierten Satz. 6:2 erneut die Führung der beiden Traunsteiner um dann erneut mit 10:12 zu verlieren. Aus der Traum vom Finale, doch die Bronzemedaille war weit mehr, als man erwarten durfte.
Im Einzel gewannen Lechner wie Frank ihre Vorrundengruppen souverän. Hierbei bezwang Frank den amtierenden EM-Dritten Beck in fünf Sätzen und wurde so im Hauptfeld an Position 3 gesetzt. Hans Lechner bezwang den Schweden Hedberg mit 3:0, den Tschechen Kepl mit 3:1 und den starken Russen Katselenbogen, der später in der Hauptrunde bis unter die letzten 16 vorstoß, ebenfalls mit 3:1. Im Hauptfeld hatte Lechner in der ersten Runde den Tschechen Beranek zum Gegner. Der Traunsteiner lag hier im Entscheidungssatz bereits mit 8:10 hinten, wehrte zwei Matchbälle ab und gewann noch mit 14:12.
In der nächsten Runde musste er gegen den Belgier d’Hebbout antreten. Hier vergab Lechner eine 8:4 Führung im ersten Satz, erholte sich davon nicht mehr und verlor mit 0:3. Somit stand für ihn Platz 65 zu Buche. Viel besser dagegen machte es Bela Frank, der sich mit einem Freilos und fünf Siegen bis ins Halbfinale spielte. Hier unterlag er dem amtierenden Weltmeister Ding Yi aus Österreich mit 0:3. Doch auch er war mit der Bronzemedaille hochzufrieden.
